Die integrierte Kindertagesstätte mit vier Gruppen orientiert sich zum großen Wohnhof des Bauteil A, dem größten der drei Höfe im neu entstandenen Areal „Gmunder Höfe“. Der Entwurf für das Wohnquartier knüpft an die Geschmeidigkeit der Bauleitplanung von Theodor Fischer für Sendling an. Die neue Bebauung nimmt die Satteldächer der umgebenden Bebauung auf und entwickelt sich zum Quartiersplatz hin über ansteigende Traufen zu einem Dreiklang aus 6- bis 8 geschossigen Hochpunkten.
Die so entstandenen expressiven Dachformen spiegeln sich auch in der Geometrie der KiTa wieder. So schiebt sich eine prismatisch gefaltete Fassade in den Wohnhof und generiert damit nicht nur die erforderliche Raumtiefe für die Gruppenräume, sondern erhöht auch den Anteil der Fensterflächen für eine natürliche Belüftung und Belichtung.
Der Zugang zur Einrichtung erfolgt von Osten her aus dem Erschließungsanger. Von dort gelangt man in eine großzügige Eingangshalle, die bis zur westlich angrenzenden Spielfläche im Hof reicht. Nach Norden führt der Spielflur mit Garderobenbereichen zu den vier Gruppenräumen sowie zwei Multifunktionsräumen, welche jeweils zum Hof orientiert sind.
Jeder Gruppenraum erhält einen trapezförmigen Erker mit spielerisch angeordneten Fensteröffnungen auf unterschiedlichen Höhen. So gewähren die bodentiefen Festverglasungen auch Krabbelkindern den Ausblick in Freie, während die höher gelegenen Brüstungsfenster über 1,25m für die gefahrlose Lüftung sorgen.
Die Nebenräume wie Sanitär- und Hauswirtschaftsräume wurden nach Osten organisiert. Der Küchen- und Personalbereich ist im Süden zur Gmunderstraße angeordnet und verfügt über einen eigenen Zugang mit Anlieferbereich.
Bauteil A
Standort: Gmunder Straße – Bauteil A, München
Architekt: Hierl Architekten BDA DWB
Auslober: Obersendlinger Grund GmbH & Co. KG
Wettbewerb 2017: 1. Preis
Landschaftsplanung: Jühling Landschaftsarchitekten, München
Geschossfläche: 29.300qm Wohnen, 940qm KiTa
Nutzfläche KiTa: 825 qm, 4 Gruppen
Mitarbeit: Miriam Ballesteros Sels, Anja Kopp, Maria Castro da Silva, Christian Schmalz, Ulrich Schall, Carolin Semtner, Florian Wagner, Maximilian Bölsterl, Jonathan Kneitz, Philippos Theofanidis, Walter Hable, Raphael von Ranke
Die integrierte Kinderkrippe mit 4 Gruppen orientiert sich zum Wohnhof des Bauteil B, dem mittleren der drei Höfe im neu entstandenen Areal „Gmunder Höfe“. Die integrative Kinderkrippe zeichnet sich durch kleinere Gruppengrößen aus und stellt somit einen willkommenen Ansatz für die räumlichen Gegebenheiten des Gebäudes dar.
Im Erdgeschoss schiebt sich ein in Anlehnung an die expressive Dachform trapezförmiger Körper aus dem Ostflügel Richtung Innenhof. Dadurch werden nicht nur tiefere Raumzuschnitte generiert, sondern auch eine größere Belüftungs- und Belichtungsfläche für die dahinterliegenden Gruppenräume ermöglicht. Gleichzeitig schafft die daraus resultierende begrünte Dachfläche im 1. Obergeschoss eine angenehme räumliche Distanz und Privatsphäre für die darüberliegenden Wohnungen.
Die Einrichtung ist über den verkehrsfreien Erschließungsanger von Osten her zugänglich. Eine großzügige Eingangshalle bietet viel Platz für das „Ankommen“ und öffnet sich zugleich zum Innenhof, der als Kinderspielfläche dient. Vom zentralen Punkt der Einrichtung führen zwei Spielflure nach Norden und Westen, an die jeweils zwei Gruppenräume mit ihren Nebenräumen angegliedert sind. Die Ruheräume sowie die Kindersanitärräume sind direkt von den Gruppenräumen aus zugänglich. Die Fluchtwege aus diesen sind als Bypass-Lösung über die Gruppenräume gestaltet. Die zur Straße hin orientierten Gruppenräume sind mit Schiebefenstern ausgestattet, die aus Schallschutzgründen nur zu Reinigungszwecken geöffnet werden können. Der Nachweis der Lüftung erfolgt hier über eine mechanische Lüftung, wobei auch ein natürliches Querlüften zum Hof möglich ist.Die Küchen- und Hauswirschaftsbereiche sind an der Südost-Ecke des Gebäudes angeordnet und erhalten einen separaten Zugang von Osten.
Die eingeschossige Bestandsbebauung sowie das dadurch bedingte beengte Platzangebot im Innenhof erforderten auch im Außenraum kreative Lösungen. So wurde im Bereich über der Tiefgaragenrampe, welcher aufgrund der lichten Durchfahrtshöhen nicht auf dem regulären Hofniveau liegen kann, eine spielerische Anlage von höhengestaffelten Pflanzbeeten angelegt. Die Spiel- und Gartengeräte sind in einer eingeschossigen Kommunbebauung untergebracht, welche an die bestehenden Garagen auf dem Nachbargrundstück angrenzt.
Bauteil B
Standort: Gmunder Straße, München
Architekt: Hierl Architekten
Auslober: Obersendlinger Grund GmbH & Co. KG
Wettbewerb 2017: 1. Preis
Landschaftsplanung: Jühling Landschaftsarchitekten, München
Geschossfläche: 656 qm
Nutzfläche: 621 qm (ober- und unterirdisch), 4 Gruppen
Mitarbeit: Miriam Ballesteros-Sels, Anja Kopp, Maria Castro da Silva, Christian Schmalz, Ulrich Schall, Carolin Semtner, Florian Wagner, Olaf Syrbe, Maximilian Bölsterl, Jonathan Kneitz, Philippos Theofanidis