Das Dach des bestehenden Grundschulgebäudes mußte wegen der asbesthaltigen Dachhaut neu eingedeckt werden. Der Bauherr nahm diese Sanierungsmaßnahme zum Anlaß mit einer Aufstockung neuen Raum für Vereinsräume, Volkshochschule und Bibliothek zu schaffen – Gemeindebedarfseinrichtungen, die bislang aufgrund der knappen Baulandressourcen der Kommune nicht errichtet werden konnten.
Die damit entstandene Nutzungsmischung erforderte entwurflich und kontruktiv ungewöhnliche bauliche Maßnahmen. Ein frei stehender treppenturm ermöglicht eine separate, behindertengerechte Erschließung sowie die unabhängige Nutzung der einzelnen Bereiche.
Sämtliche Aufenthaltsräume orientieren sich nach Süden. Faltläden vor den Fenstern bilden tiefe Laibungen und dienen so der Streuung des Lichts, der permanenten Verschattung und ermöglichen eine vollständige Abdunkelung der Räume.
Die äußere Hülle wird durch Leichtbauwände und -decken in Form einer Holzrahmenkonstruktion gebildet. Das ruhige, durch keine Einschnitte und Durchdringungen gestörte Ziegeldach bindet das heterogene Ensemble, das aufgrund seiner Lage weithin sichtbar ist, zu einem einheitlichen Gefüge zusammen. Traufe und Ortgang sind in Metallstehfalzdeckung ausgeführt, um einerseits „schlanke“, leichte Anschlüsse zu erreichen, andererseits die Soloranlage formal und konstruktiv schlüssig in die Dachlandschaft einzubinden.
Standort Fischerschlößlstraße 14, Schäftlarn-Ebenhausen
Bauherr Gemeinde Schäftlarn
Tragwerksplanung Ingenieurbüro Tschakert, Hohenschäftlarn
GF 828 qm
Baukosten KG 300/400 1.240.000 €
Fertigstellung 1996
Mitarbeit Dominik Fischer, Maleen Fromm, Günter Obeser, Jeanette Quecke, Ulrike Rechler, Bernhard Schambeck, Tanja Wienecke